Wer ist Sirona?

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Sirona

Sirona war eine keltische Göttin der Heilung.
Sie wurde ikonografisch der römischen Heilgöttin Hygieia gleichgesetzt.
Sie ist häufig Kultgenossin des Apollo Grannus.

(Quelle: Wikipedia)


Als Zeichen ihrer Heilkraft trägt sie eine Schlange um den rechten Unterarm geschlungen. Den Kopf des Tieres führt sie behutsam an eine Schale mit drei Eiern heran, die sie in der Linken hält. Die Schlange, bekannt als Attribut des Heilgottes Aesculapius, weist auch Sirona als Heilgöttin aus.

Sirona ist eine sehr alte Muttergöttin, von der gesagt wird, dass sie aus ihrem Schoß alles Leben gebar. Als Symbol des Lebens steht das Wasser als lebensspendendes, lebenserhaltendes und lebenserzeugendes Element. Sirona wurde vorwiegend an Quellen verehrt. Sie gilt somit als Quell allen Lebens.

Darüber hinaus wird Sirona auch mit dem Himmel in Verbindung gebracht – speziell mit dem Nachthimmel und den Sternen. Ihr Name wird manchmal vom keltischen Wort für Gestirn abgeleitet, was mit „erhabener, großer Stern“ übersetzt werden kann.

Sie repräsentiert damit auch die „Nachtseite des Lebens“ und die„Anderswelt“. Sironas Quellen werden auch als Eingang zur Anderswelt gedeutet.

Die Verehrung von Wasser und Quellen als göttliche Wesen oder göttliche Erscheinungen war noch aus der Vorzeit bei den Kelten und Galloromanen (Gallier = Festlandkelten westlich des Rheins) üblich. Die Kelten glaubten an eine beseelte Natur (Animismus). Eine Seele hatte nicht nur der Mensch, sondern auch Tiere und Pflanzen. Land und Wasser wurden ebenfalls als beseelt durch eine Gottheit angesehen. Bei dem Besuch eines Quellheiligtums erfuhren die Pilger die heilende Kraft ihrer Gottheiten vor allem durch das Trinken des Wassers. Neben Trinkkuren wurden auch Bäder und Waschungen als Therapien angeboten.


Zahlreiche Kultstätten und Heiligtümer

Die Festlandkelten verehrten Sirona auch als dreifaltige Göttin, die über Fruchtbarkeit, Tod und Wiedergeburt gebietet und für Ernte, Regeneration und Gesundheit zuständig ist.

Es gibt zahlreiche Fundorte von Kultstätten, die mit Sirona in Verbindung gebracht werden. Sie wurde vor allem im Mosel-Mainz-Gebiet verehrt. Das bedeutendste Heiligtum der Sirona befindet sich bei Hochscheid im Idarwald (Rheinland-Pfalz). Hier wurde eine Statue der Göttin bei einem Quellheiligtum gefunden. Dort findet sich auch die Inschrift „DEO APOLLINI ET SANCTE SIRONE“. „Apollini“ bezieht sich wahrscheinlich auf den keltischen Grannus, der in der römischen Interpretation mit Apollon identifiziert wurde.

Der Name Grannos hat seine Sprachwurzel in „ghrena“, was heiß bzw. warm bedeutet. Er ist als keltischer Sonnengott bekannt, als Gott der Heilung und der heißen Quellen. Da Apollon und Diana als göttliche Geschwister galten, ist die römische Entsprechung der Sirona wahrscheinlich die Göttin Diana.

Im österreichischen Carnuntum gab es einen Tempelbezirk auf dem Pfaffenberg, wo Sirona verehrt worden ist.


Sie spendet dem männlichen Sonnengott stetige Erneuerung.

Sironas Gefährte Grannos, der die Sonne darstellt, versinkt abends im Wasser der Göttin und gleitet durch ihre Tiefen. Auf dieser Reise durch die Fluten der Unterwelt genießt er Ruhe und Erneuerung. Am Morgen lässt ihn die Göttin wieder aus ihrem Reich emporsteigen. Sie spendet dem männlichen Sonnengott damit stetige Erneuerung. Die Sonne wird jeden Tag aus dem Wasser wiedergeboren.

Dies ist ein sehr schönes Bild dafür, daß in der weiblichen Macht der „Urtiefe“ Heilung, Erneuerung und Wiedergeburt ihren Ursprung hat. In den gallischen Provinzen wurde Sirona – im Gegensatz zu anderen Göttinnen – auch ohne männlichen Partner verehrt.

Sie wurde auch immer wieder in Gestalt der römischen [Hygieia] dargestellt – behielt aber in diesem Fall ihren keltischen Namen.

(Quelle: Glossar der keltischen Mythologie)